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Wir feiern den 80. Geburtstag unseres Stifters Reinhold A. Barlian

Datum

Artikel aus den Fränkischen Nachrichten vom

Stets ein Unternehmer geblieben

Reinhold A. Barlian feiert an diesem Montag seinen 80. Geburtstag: Unternehmerischer Wagemut, Weitsicht und soziales Feingefühl prägen den Unternehmer. 

„Einmal Unternehmer, immer Unternehmer“, eine Personenbeschreibung, mit der sich Reinhold A. Barlian sehr treffend charakterisieren lässt. Heute wird der ehemalige Bad Mergentheimer Unternehmer 80 Jahre alt. Die Bürger des Heilbades Mergentheim und in der Region Tauberfranken verbinden mit seinem Namen die Firma Bartec, die er 1975 in Bad Mergentheim gründete und zum global erfolgreich agierenden Weltmarkführer im Bereich Explosionsschutz entwickelte. Bereits nach zehn Jahren beschäftigt der gefeierte Unternehmer 400 Mitarbeiter und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtete damals über das Bartec-Jubiläum unter der Überschrift „Aufbau der Unternehmensgruppe aus dem Nichts – von null auf 50 Millionen D-Mark Umsatz“.  Zu den Kunden der Unternehmensgruppe zählten damals wie heute vor allem die Öl- und Gasindustrie sowie Chemie-, Petrochemie- und Pharmakonzerne aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt. 

Wer den Donauschwaben Reinhold Barlian kennt, weiß um seinen Wissensdurst, seine unternehmerische Findigkeit und sein großes soziales Engagement. Sein unternehmerischer Wagemut und die Weitsicht, verbunden mit dem Bemühen um Gemeinsamkeiten, sind wohl die auffälligsten Charaktermerkmale, die den Unternehmer Barlian auszeichnen. Daran änderte auch die 2003 abgeschlossene Neustrukturierung des Unternehmens Bartec und im Jahre 2008 das Ausscheiden Barlians aus dem Aufsichtsrat des Unternehmens nichts. Viel mehr schlug er nach über 30 Jahren Bartec-Erfolgsgeschichte in den Jahren bis 2016 mit dem Wandel von Bartec hin zur neuen Firma Arba (Anton Reinhold Barlian) ein neues Kapitel auf. Gemeinsam mit Sohn Frank startete unter dem Namen „Barlian Management Consulting“ (BMC) die neue Industrie-Gruppe mit Firmensitz in der Würzburger Kantstraße.

Foto: Werner, Palmert; Reinhold A. Barlian, langjähriger Unternehmer in Bad Mergentheim

Zukunft gesichert 

Als den „bedeutendsten Schritt und das Highlight der letzten fünf Jahre“ in Richtung Nachfolgelösung und Zukunftssicherung für die ganze Familie, sieht Reinhold Barlian in der im Jahre 2017 gegründeten unternehmerischen Familienstiftung „Arbanova“ nach bayerischem Stiftungsrecht, die auf den Geschäftsfeldern Immobilien, Beteiligungen und soziales Engagement/Natur und Gesundheit operiert. Besonders erfreut ist der Jubilar über die erfolgreiche und zukunftsgerichtete Arbeit des Vorstandes der Stiftung dem Alexander Dino Trslic, Marianne Barlian und Frank Barlian seit 2019 angehören. 

In der Präambel der Stiftungsurkunde, die überdeutlich die Handschrift der Stifter Marianne und Reinhold Barlian trägt, steht zum Beispiel: „Die durch die Stifterhand geschaffenen Werte sollen in dieser Stiftung durch Vermögenserhalt und Wachstum der Stiftung durch sinnhafte Investition und Innovation die wirtschaftliche Basis für die Zukunft sichern. Zudem soll dies Ausbildung und Arbeit für neue Generationen junger Menschen schaffen. Damit wollen die Stifter ihre Dankbarkeit für viele erlebte Unterstützung zum Ausdruck bringen. Das der Stiftung zur Verfügung stehende Vermögen kann und soll außerdem eine Brücke auf dem Weg in die Zukunft sein. Ein wesentlicher Teil des Vermögens soll Menschen insbesondere in Europa dazu dienen, Arbeit, Wohlstand und damit immer wieder Frieden zu schaffen“.

Wurzeln an der Donau 

Die Wurzeln Barlians liegen im Stadtteil Franztal des kleinen Städtchens Semlin am Ufer der Donau, unweit der Großstadt Belgrad. Dort lebten 1942 rund 10 000 Donauschwaben. Barlians Vorfahren kamen zwischen 1716 und 1721 nach Semlin. Die Familie seiner Mutter Magdalena stammte aus Donaueschingen, die Familie des Vaters Leopold war aus Elsass-Lothringen. Während des 2. Weltkrieges besetzte die Deutsche Wehrmacht das Gebiet, doch als die Besatzer 1944 die donauschwäbischen Siedlungsgebiete, die heute zu Serbien gehören, verließen, wurden die deutschstämmigen Siedler zum „Freiwild“. 

Für Reinhold Barlian begann der 1111 Kilometer lange Weg von der Donau zur Tauber. Den Vater verlor er bereits in den Kriegswirren im Alter von zwei Jahren. Als Zwölfjähriger gelangte er mit seiner Mutter per Zug über Zagreb, Villach und Salzburg nach Bad Reichenhall. Zur neuen Heimat wurde schließlich die Gemeinde Filstal bei Göppingen, wo Barlians Tante Eva lebte. Er begann eine Lehre zum Maschinenbauer, machte das technische Abitur an der Oberschule in Stuttgart und begann an der Fachhochschule Esslingen Maschinenbau zu studieren. Mit etwas mehr als 23 Jahren hatte er seinen Abschluss in der Tasche und entschied sich beruflich für eine Anstellung bei der Firma Stahl in Künzelsau.

Schritt in die Selbständigkeit 

Am 17. Januar 1975, an seinem 33. Geburtstag, wagte Reinhold Barlian den Schritt in die Selbständigkeit und meldete in Bad Mergentheim sein Gewerbe als „EFG-Einzelunternehmer“ (Elektro-Feinmechanik Geräte) an. Die ersten Entwicklungen des Ingenieurbüros für Sicherheitstechnik sind explosionsgeschützte Schalter, Regler und Klemmen, Komponenten für den Apparatebau und Maschinen. Der nächste Schritt vom Existenzgründer zum Unternehmer war getan. Aus EFG wurde Bartec. Vom ersten Kundenscheck für die Lieferung von 3000 Sicherheitsschalter stellt Reinhold Barlian seine ersten drei Mitarbeiter ein. Bereits nach zehn Jahren beschäftigt der gefeierte Unternehmer 400 Mitarbeiter. 

Auch in den Bereichen Bildung und Förderung des Berufsnachwuchses setzte Barlian im Main-Tauber- Kreis bedeutende Marken. So wurde zum Beispiel der Firmenausbildungsverbund „fabi“ ins Leben gerufen, dessen Ehrenvorsitzender er noch heute ist. Danach entstand die Mittelstandsvereinigung „Promit“. Für den Unternehmer Barlian galt schon damals die Erkenntnis: „Nur gemeinsam lässt sich viel für die einzelnen Unternehmen und die ländliche Region erreichen“. Auch mit den Wirtschaftsjunioren und den Wirtschaftssenioren zeigt sich Barlian heute noch verbunden. 

Soziales Engagement

Eine Partnerschaft, die ihm sehr am Herzen liegt, sind die Zusammenkünfte mit den Freunden des Rotary- Clubs Bad Mergentheim, mit denen er zusammen zahlreiche Möglichkeiten auf dem Gebiet der sozialen Förderung realisierte und den internationalen Jugend- und Nachwuchsaustausch unterstützt. Auch in der Stiftung des Fechtclubs Tauberbischofsheim wirkt der Jubilar seit vielen Jahren aktiv mit. 

Für seine großen Verdienste erhielt der Jubilar zahlreiche hochrangige nationale und internationale Auszeichnungen. So überreichte ihm im Jahr 2000 der damalige Sozialminister Dr. Friedhelm Repnik das Bundesverdienstkreuz und zwei Jahre später fand im Neuen Schloss in Stuttgart die Verleihung der Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg (Staufermedaille) durch den damaligen Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring statt. 

Im Jahr 2000 heiratete Reinhold Barlian seine Frau Marianne. Heute gehören zur Familie Tochter Brigitte mit Ehemann Gregory, die Söhne Frank mit Ehefrau Elke und Daniel mit Ehefrau Julia und fünf Enkelkinder. 

Neben vielen Freunden, Weggefährten und Bekannten gratulieren auch die Fränkischen Nachrichten dem Jubilar, dessen Lebensmittelpunkt auch künftig die Kur- und Badestadt und die Main-Tauber-Region bleiben wird, der er sich besonders verbunden fühlt.